Natürliche Zyklen steuern viele der Prozesse, die in unserem Körper stattfinden. Beispiele für diese Biorhythmen sind der Zyklus von Hunger und Verdauung, Menstruationszyklus, Schlaf-Wach-Zyklus, und die unterschiedlichen Phasen, die im Schlaf selbst vorkommen. Einer der wichtigsten natürlichen Rhythmen des menschlichen Körpers ist der circadiane Rhythmus. Obwohl dieser am besten bekannt für die Steuerung von Schlaf- und Wachphasen ist, regelt der circadiane Rhythmus noch weitaus mehr. Während eines Zeitraums von 24 Stunden steuert der Tagesrhythmus die Körpertemperatur, den Blutdruck, und die Ausschüttung verschiedener Hormone, die für viele die beste Zeit für Sex bestimmen können. Diese Hormone umfassen Sexualhormone wie z.B. Testosteron.
Hormone geben uns einen Hinweis auf die beste Zeit für Sex
Der Testosteronspiegel ist am frühen Morgen aufgrund der erhöhten Aktivität der Hypophyse während des Schlafs, am höchsten. Unmittelbar nach dem Aufwachen steigt der Testosteronspiegel eines Mannes um 20 Prozent im Vergleich zum Normalzustand. Zwei Stunden nach dem Aufwachen ist der Testosteronspiegel bis zu 50 Prozent höher als gewöhnlich. Danach beginnt er jedoch wieder zu sinken. Da Testosteron das männliche Hormon ist, das für den Sexualtrieb verantwortlich ist, ist es am wahrscheinlichsten, dass ein Mann morgens besonders starkes sexuelles Verlangen verspürt.
Angesichts der Tatsache, dass auch Frauen Hypophysen haben, trifft der morgendliche Testosteron-Höchststand sehr wahrscheinlich auch auf Frauen zu. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Testosteronspiegel und Sexualtrieb bei Frauen weniger eindeutig als bei Männern. Nicht alle Frauen erleben einen linearen Anstieg des Sexualtriebs als Reaktion auf steigende Testosteronspiegel. Daher sind einige Frauen möglicherweise sehr früh am Tag in Stimmung, andere jedoch wiederum überhaupt nicht.
Viele Männer haben zu jeder Tageszeit Lust auf Sex, nicht erst nach dem Aufwachen. Wenn der Mann jedoch eine schwache Libido aufweist, ist es besonders wichtig, morgens den hohen Testosteronspiegel zu nutzen. Wenn auch die Partnerin mehr Lust auf Sex zu dieser Zeit hat, ist das großartig! Wenn nicht, ist es wichtig, zu bedenken, dass man umso früher loslegt.
Wenn sich das Schlafmuster Ihres Partners unterscheidet
Manche Menschen bezeichnen sich als Morgenmenschen, andere als Nachteulen. Es gibt auch Zwischentypen von Schlafmustern – man ist also weder eine Morgen- noch eine Nachtperson, bzw. sowohl ein Morgen- als auch ein Nachtmensch zur gleichen Zeit, oder vielleicht befindet man sich auch irgendwo dazwischen. Die individuellen Schlafpläne eines Paares können sich auch auf das Sexualleben auswirken. Dies liegt nicht nur daran, dass unterschiedliche Schlafpläne den Schnittpunkt der Testosteronspitzen der einzelnen Personen stören können, sondern einfach daran, dass es häufig Zeiten gibt, in denen ein Partner wach ist, und der andere nicht.
Es wurden wissenschaftliche Studien zu Paaren mit unterschiedlichen Schlafplänen durchgeführt, die als „Eulen-Lerchen“-Paare bezeichnet werden. Forscher haben herausgefunden, dass Eulen-Lerchen-Paare bis zu 45 Prozent weniger Zeit miteinander verbringen. Sie streiten häufiger, und haben weniger Sex als Paare, deren Tagesrhythmus besser aufeinander abgestimmt ist. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Paare mit unterschiedlichen Schlafmustern nicht zusammen sein sollten! Es gibt definitiv Möglichkeiten, damit es funktioniert.
Wenn Sie und Ihr Partner zu Bett gehen, und mehr als eine oder zwei Stunden abweichend voneinander aufwachen, ist es äußerst wichtig, die Zeit miteinander neu zu priorisieren. Strukturieren Sie Ihre Tage so, dass Sie viele Möglichkeiten haben, sich zu vernetzen. Wenn es für Sie und Ihre bessere Hälfte Sinn macht, kann es für beide von Vorteil sein, Ihre Schlafgewohnheiten zu ändern.
Nicht jede Person, die Nacht für Nacht lange wach bleibt, ist wirklich eine geborene Nachteule. Manche Menschen bleiben aufgrund von Ablenkungen wie Fernseher oder Computer lange auf. Vermeiden Sie Ablenkungen, und halten Sie einen regelmäßigen, gesunden Schlafrhythmus ein, um die Zeit zu maximieren, die Sie mit Ihrem Partner verbringen.
Finden Sie Ihren individuellen Zeitplan
Studien zeigen, dass Menschen, die nicht genug Sex mit ihrem Partner haben, eher mit ihrer Beziehung unzufrieden sind. Es ist wichtig, dass Sie und Ihre bessere Hälfte sexuell zufrieden sind. Die Schaffung eines gesunden und harmonischen Sexuallebens fördert die Intimität, und bringt Sie beide einander näher.
In einer idealen Beziehung findet ein Paar seine persönliche beste Zeit, um Sex zu haben. Neben Hormonen und Schlafplänen, können sich auch die Stressfaktoren des Alltags auswirken. Wenn Sie am Ende des Tages ständig müde von der Arbeit und diversen Erledigungen sind, ist Sex am Morgen wahrscheinlich idealer. Auch wenn es eine Herausforderung sein mag, lohnt es sich, den richtigen Zeitpunkt zu finden, zu dem Sie und Ihr Partner in der richtigen Stimmung sind.