Sexuelle Dysfunktion beschreibt eine Vielzahl von physischen und psychischen Gesundheitsproblemen. Bei Männern kann sich eine sexuelle Dysfunktion als erektile Dysfunktion manifestieren. Bei Frauen kann es zu vaginaler Trockenheit kommen, die oft zu schmerzhaftem Geschlechtsverkehr führt. Bei beiden Geschlechtern kann sich eine sexuelle Dysfunktion durch eine schwache Libido und Orgasmusproblemen äußern.
Die Ursachen für sexuelle Funktionsstörungen schwanken, und können Wechseljahre, Alter, Trauma durch sexuellen Missbrauch, bestimmte Medikamente, Stress, Erkrankungen, psychiatrische Störungen und Hormonprobleme umfassen. Die Behandlung einer sexuellen Dysfunktion kann verschreibungspflichtige Präparate gegen erektile Dysfunktion bei Männern, und eine Östrogentherapie bei Frauen nach der Menopause umfassen.
Alternative oder Zusatztherapien werden häufig anstelle von Standardtherapien oder zur Ergänzung dieser Therapien eingesetzt. Zum Beispiel können sexuelle Probleme mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin C, Fettsäuren, Panax Ginseng, Gingko biloba oder Maca behandelt werden. Akupunktur ist eine weitere alternative Therapie, die in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zunehmend zu einer Verbesserung der Symptome bei sexueller Dysfunktion beiträgt.
Akupunktur: Eine vielseitige alternative Therapie
Akupunktur, eine Schlüsselkomponente der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), ist das Einführen sehr dünner Nadeln in die Haut an strategischen Stellen des Körpers. Laut TCM stellt das Einführen von Nadeln an bestimmten Stellen den Fluss von Qi oder Lebenskraft durch Ihren Körper wieder her. Viele Akupunkteure im Westen glauben möglicherweise nicht unbedingt, dass es irgendetwas mit Qi zu tun hat, sondern dass die Praxis Nerven, Muskeln und Bindegewebe stimuliert, um dem Körper zu helfen, natürliche Schmerzmittel zu produzieren, und die Durchblutung zu verbessern. Die häufigste Anwendung der Akupunktur ist die Schmerzlinderung.
Akupunktur gegen eine schwache Libido
Eine kürzlich im Wake Forest Baptist Medical Center durchgeführte und in der Zeitschrift Menopause veröffentlichte Studie belegt, dass Akupunktur bei Wechseljahrbeschwerden wirksam ist. Die Menopause tritt etwa um das 50. Lebensjahr auf, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Frau keine Regelblutung mehr erlebt. Zudem sind Symptome wie Stimmungsschwankungen, eine schwache Libido, Hitzewallungen und vieles mehr möglich.
In dieser Studie wurden 209 Frauen zwischen 45 und 60 Jahren in den Wechseljahren untersucht. Die Hälfte der Frauen erhielt sechs Monate lang eine Akupunkturbehandlung, die andere nicht. Die Teilnehmerinnen zeichneten die Häufigkeit und Schwere ihrer Hitzewallungen, und nächtlichen Schweißausbrüche auf. Darüber hinaus füllten sie alle zwei Monate Fragebögen aus, in denen sie nach ihren Wechseljahrbeschwerden, ihrer psychischen Gesundheit, ihren Schlafgewohnheiten, und anderen Aspekten der Lebensqualität befragt wurden.
Nach sechs Monaten hatte die mit Akupunktur behandelte Gruppe 36,7 Prozent weniger Hitzewallungen als vor der Behandlung. Im Gegensatz dazu verzeichnete jene Gruppe, die in diesen sechs Monaten keine Akupunkturbehandlung erhalten hatte, einen Anstieg der Hitzewallungen um sechs Prozent. Auch nach weiteren sechs Monaten hatten die akupunktierten Frauen noch 29,4 Prozent weniger Hitzewallungen als vor der Behandlung. Mit anderen Worten: Die Vorteile der Akupunktur blieben noch sechs Monate nach Beendigung der Behandlung bestehen.
Obwohl Hitzewallungen nicht direkt mit der Libido zusammenhängen, sind diese, genau wie ein schwaches sexuelles Verlangen, Nebenwirkungen der Wechseljahre. Es ist durchaus möglich, dass Akupunktur neben Hitzewallungen auch andere Symptome der Menopause lindert. Obwohl mehr Forschungen zu diesem Thema erforderlich sind, sticht eine Studie insbesondere in Bezug auf direktere Nachweise für Akupunktur gegen eine schwache Libido heraus.
An der Studie nahmen Menschen teil, die an einer schwachen Libido litten, verursacht durch Antidepressiva. Diese Arzneien führen in sehr hohem Maße zu sexuellen Funktionsstörungen, wobei einige Zahlen sogar 90 Prozent ausmachen. Freiwillige in der Studie unterzogen sich 12 Wochen lang Akupunkturverfahren. Außerdem beantworteten sie jede Woche Fragebögen zur Beurteilung von Depressionen, Angstzuständen und sexuellen Funktionen. Am Ende von 12 Wochen erlebten die weiblichen Probandinnen eine signifikante Verbesserung ihres Sexualtriebs, die männlichen Teinnehmer wiederum konnten ihre sexuelle Funktion, Depression und Angstzustände deutlich verbessern.
Wie Sie die Vorteile von Akupunktur maximieren
Die Kombination aus mehreren Therapien kann die Vorteile von Akupunktur gegen eine schwache Libido hervorheben. Eine gesunde Lebensweise ist natürlich die Grundlage für optimales Wohlbefinden. Dazu zählt die richtige Ernährung, regelmäßiger Sport, genügend Schlaf und Stressabbau. Zusätzlich zur Akupunktur, können Sie auch Übungen wie Meditation oder Yoga sowie natürliche Kräuterergänzungen wie Panax Ginseng, Gingko biloba und Maca ausprobieren.