Die Prostatadrüse ist ein kleines, walnussgroßes männliches Organ, das die Harnröhre umgibt, die den Urin aus der Blase befördert. Die Hauptfunktion der Prostata besteht darin, eine Flüssigkeit abzusondern, die 10 bis 30 Prozent der Samenflüssigkeit ausmacht.
Die Prostata ist äußerst krankheitsanfällig. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen benigne Hyperplasie, Prostatakrebs und Prostatitis. Bis zu 80 Prozent aller Männer werden im Laufe ihres Lebens Probleme mit der Prostata haben. Obwohl sie hauptsächlich ältere Männer betrifft, können auch jüngere Männer die Krankheit entwickeln.
Benigne Prostata-Hyperplasie
Bei Männern mittleren Alters vergrößert sich die Prostata üblicherweise. Wenn die Prostata zu groß wird und Beschwerden verursacht, spricht man von benigner Prostata-Hyperplasie oder BPH. Die Symptome beinhalten Schwierigkeiten beim Wasserlassen, da die vergrößerte Prostata auf die Harnröhre drückt. Eine sehr große Prostata kann auch auf die Blase selbst drücken.
Hier sind einige Symptome, die auf BPH hindeuten:
- Anfangsschwierigkeiten beim Wasserlassen
- Das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können
- Häufiger Harndrang
- Schmerzhaftes Wasserlassen
- Plötzlicher Harndrang
- Nächtliches Aufwachen, um Wasser zu lassen
- Schwacher Harnstrahl
Neben dem Alter existieren andere Risikofaktoren für eine benigne Prostata-Hyperplasie, darunter eine familiäre Vorgeschichte der Krankheit, Diabetes, Herzerkrankungen, Übergewicht und Fettleibigkeit.
Kegelübungen für eine gesunde Prostata
Kegelübungen können äußerst nützlich sein, um Harnwegsprobleme zu behandeln, die durch BHP oder andere Erkrankungen verursacht werden. Diese Übungen wurden konzipiert, um die Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Um Kegelübungen durchzuführen:
- Finden Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur. Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihren Urinfluss absichtlich stoppen oder unterbrechen. Jene Muskeln, die dafür verantwortlich sind, heißen Beckenbodenmuskeln.
- Spannen Sie die Muskeln fünf Sekunden lang an und lassen Sie anschließend los.
- Führen Sie 10 bis 20 Wiederholungen von Schritt 2 durch, drei- oder viermal pro Tag.
Sie werden vielleicht nicht 10 bis 20 Kegelübungen am Stück schaffen. Wenn dies der Fall ist, arbeiten Sie sich langsam nach oben. Es kann rund sechs Wochen dauern, bis Ihre Beckenbodenmuskulatur sichtbar gestärkt ist..
Wenn Sie die Übungen durchführen, halten Sie nicht Ihren Atem an, drücken Sie nicht nach außen und spannen Sie nicht die Bauch- oder Gesäßmuskeln an. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Beckenbodenmuskulatur zu lokalisieren oder Sie Fragen zu den Kegelübungen haben, wenden Sie sich an Ihren Urologen.
Andere natürliche Optionen für eine gesunde Prostata
Manche Männer haben mit natürlichen Nahrungsergänzungen wie Sägepalme und Brennnessel Erfolg, um die Symptome von BPH zu lindern. Ein gesunder Lebenswandel, eine vorwiegend pflanzliche Ernährung und regelmäßige sportliche Betätigung können ebenfalls das Risiko, an BPH zu erkranken, reduzieren. Wenn Sie unter schwerwiegender BPH leiden, wird womöglich eine umfassendere Behandlung oder ein chirurgischer Eingriff erforderlich.
Wenn Sie Symptome spüren, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Sie sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Symptome durch eine benigne Krankheit verursacht werden. Dieselben Symptome, die bei BPH auftreten, können auch durch ernsthaftere Krankheiten ausgelöst werden, darunter neurologische Störungen und Prostatakrebs.
Prostatakrebs
Etwa 12 Prozent aller Männer erhalten im Laufe ihres Lebens die Diagnose Prostatakrebs. Die Symptome von Prostatakrebs können denen von BPH sehr ähneln. Es können aber auch gar keine Symptome auftreten. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, ab dem 50. Lebensjahr jährlich eine Vorsorgeuntersuchung machen zu lassen. Manche Männer, darunter Afroamerikaner und jene mit einer familiären Vorgeschichte von Krebs, sollten die jährliche Untersuchung bereits mit 45 Jahren beginnen. Sie können das Risiko für Prostatakrebs jedoch reduzieren, folgende Maßnahmen sind dabei hilfreich:
- Regelmäßige sportliche Betätigung und die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts. Sport im Ausmaß von mindestens 3 Sunden pro Woche reduziert das Risiko für Prostatakrebs um 70 Prozent.
- Aufnahme von mehr Obst und Gemüse
- Verzehr von selenhaltigen Nahrungsmitteln wie Thunfisch, Hering, Weizenkeime, Meeresfrüchte, Leber, Eier und Pilze.
- Verzicht auf Nikotin und Alkohol.
- Vermeidung einer Überdosierung von Nahrungsergänzungen, vor allem von Kalzium und Folsäure.
Prostatitis
Prostatitis ist die häufigste Prostataerkrankung bei Männern unter 50 Jahren. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Prostatadrüse. Die Krankheit kann akut oder chronisch sein. Die Entzündung wird häufig von einer Infektion ausgelöst, auch wenn es mehrere andere mögliche Ursachen gibt. Das Hauptsymptom, das eine Prostatitis anzeigt, sind Schmerzen im Lenden-, Rektal- und Bauchbereich. Dazu kommen häufig Symptome wie:
- Blut im Urin
- Gliederschmerzen
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen
- Fieber und Schüttelfrost
- Häufiges Wasserlassen
- Schmerzen beim Ejakulieren
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Ausfluss aus der Harnröhre
Es gibt gewisse Risikofaktoren, die es wahrscheinlicher machen, an einer Prostatitis zu erkranken. Darunter:
- Chronische Dehydration
- Vergrößerte Prostata
- Ungeschützter Analverkehr
- Harnwegsinfektionen
- Trauma oder Verletzung in der Beckenregion
- Aktuelle urologische Eingriffe
- Urogenitale Fehlbildungen
- Nutzung eines Katheters
Eine Prostatitis ist relativ einfach zu behandeln. Ihr Arzt verschreibt Ihnen eventuell Antibiotika, entzündungshemmende Medikamente, Alpha-Blocker (muskelentspannende Medikamente) oder andere Arzneien. Es ist auch leicht, einer Prostatitis vorzubeugen: reinigen Sie Ihren Penis regelmäßig, trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend Wasser, tragen Sie beim Analsex immer ein Kondom, und lassen Sie mögliche Harnwegserkrankungen so schnell wie möglich behandeln.