Flavonoide sind eine Gruppe von natürlichen pflanzlichen Verbindungen, die zu den stärksten und am häufigsten vorkommenden Antioxidantien in unserer Ernährung gehören. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass der Verzehr von Flavonoiden vor Prostatakrebs schützen kann.
Was ist Prostatakrebs?
Krebs entwickelt sich, wenn unsere Zellen beginnen, unkontrolliert zu wachsen, sich zu teilen und in manchen Fällen zu streuen.. Nahezu jede Zelle im Körper kann krebsartig werden. Prostatakrebs tritt auf, wenn die Zellen in der Prostata anfangen, unkontrolliert zu wachsen. Prostatakrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Form von Nicht-Hautkrebs bei Männern. Jedes Jahr erhalten fast 200.000 amerikanische Männer die Diagnose, und fast 30.000 sterben an Prostatakrebs. In Europa werden ca. 2,6 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr registriert, wobei ein Prostatakarzinom bei Männern für etwa jeden 10. Krebstodesfall verantwortlich ist. Die meisten Fälle treten bei Männern auf, die über 65 Jahre alt sind.
Es gibt mehrere verschiedene Formen von Prostatakrebs. Obwohl einige Formen schnell wachsen und sich ausbreiten können, ist Prostatakrebs typischerweise langsam wachsend und zeigt oft keine Symptome bis zu fortgeschrittenen Stadien. Viele ältere Männer können an Prostatakrebs erkranken, ohne dass die Krankheit eine Bedrohung für ihre Gesundheit darstellt. In einigen Fällen kann Prostatakrebs jedoch sehr viel aggressiver sein, schnell wachsen und sich auf andere Teile des Körpers ausbreiten.
Was sind die Risikofaktoren für Prostatakrebs?
Forscher versuchen immer noch zu verstehen, was genau Prostatakrebs verursacht, aber es gibt einige bekannte Risikofaktoren, die eine Person prädisponieren können, die Krankheit zu entwickeln:
- Alter. Prostatakrebs ist bei Männern, die jünger als 40 Jahre sind, extrem selten. Die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt aber ab dem 50. Lebensjahr rapide an, wobei die meisten Fälle bei Männern über 65 Jahren diagnostiziert werden.
- Familiengenetik. Während die meisten Prostatakarzinome bei Menschen ohne familiäre Vorbelastung auftreten, scheint das Auftreten von Prostatakrebs in Familien zu liegen, was darauf hindeutet, dass entweder vererbte oder genetische Faktoren im Spiel sein könnten. Diejenigen, die einen Bruder oder Vater mit Prostatakrebs haben, haben leider das doppelte Risiko, die Krankheit zu entwickeln.
- Ethnische Zugehörigkeit. Afroamerikanische Männer sind am meisten gefährdet, an Prostatakrebs zu erkranken. Bei afroamerikanischen und afrokaribischen Männern tritt Prostatakrebs tendenziell früher auf und wächst schneller als in jeder anderen ethnischen Gruppe.
- Geografische Lage. Prostatakrebs kommt am häufigsten in der nordamerikanischen, europäischen, australischen und karibischen Bevölkerung vor. Obwohl die Gründe dafür unklar sind, ist Prostatakrebs in der asiatischen Bevölkerung viel seltener anzutreffen, jedoch steigt die Zahl der Fälle bei denjenigen, die in städtischen Umgebungen leben.
Flavonoide und Prostatakrebs: Worin besteht der Zusammenhang?
Die niedrigste Rate an Prostatakrebsrisiko findet man in Bevölkerungsgruppen, die die größte Menge an Flavonoiden zu sich nehmen. Es wird vermutet, dass dies zum Teil auf den höheren Konsum von grünem Tee und Sojaprodukten, zurückzuführen ist, die voll von Phytoöstrogenen sind. Die Ernährung in ostasiatischen Ländern ist hundertmal reichhaltiger an Flavonoiden als eine westliche Ernährung, und asiatische Bevölkerungen haben ein deutlich geringeres Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken.
Entsprechende Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass Migranten, die in Japan geboren sind, aber in die USA ziehen, eine höhere Rate an Prostatakrebs haben als diejenigen, die in Japan bleiben. Bei japanischen Amerikanern, die in den Staaten geboren wurden, steigt diese Rate sogar noch weiter an und entspricht fast der von weißen amerikanischen Männern. Dies deutet darauf hin, dass Ernährungs-, Umwelt- und Lebensstilfaktoren eine Schlüsselrolle beim Auftreten von Prostatakrebs spielen.
Was sind Flavonoide?
Pflanzliche Lebensmittel sind nicht nur reich an essentiellen Vitaminen und Mineralien, sondern enthalten auch viele nützliche Phytonährstoffe. Pflanzen produzieren diese Stoffe auf natürliche Weise, um ihr Wachstum zu fördern und sich vor ihrer Umgebung zu schützen. Eine Klasse dieser Phytonährstoffe sind Flavonoide.
Flavonoide sind eine Gruppe von antioxidativen Verbindungen, die in Früchten, Gemüse und Getreide sowie in den Rinden, Blüten, Stängeln und Wurzeln von Pflanzen vorkommen. Es wurden über viertausend verschiedene Flavonoide identifiziert, die in mehrere verschiedene Gruppen unterteilt werden können, von denen acht eine ernährungsphysiologische Bedeutung haben: Anthocyane, Chalkonesflavone, Flavonole, Flavanone, Flavanonole und Flavanole (auch Flavan-3-ole oder Catechine genannt).
Flavonoide sind für ihre zahlreichen gesundheitsfördernden Wirkungen bekannt geworden. Sie besitzen antikarzinogene, antiinflammatorische, antimutagene, antioxidative und neuroprotektive Eigenschaften. Außerdem sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil in vielen verschiedenen nutrazeutischen, pharmazeutischen und medizinischen Anwendungen. Der Verzehr von Flavonoiden fördert nachweislich die Langlebigkeit, stellt die Darmmikrobiota wieder her, hilft beim Gewichtsmanagement, bremst Herz-Kreislauf-Erkrankungen und beugt möglicherweise Krebs vor.
Studien haben gezeigt, dass Flavonoide vor Prostatakrebs schützen können
In einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift Complementary Therapies in Medicine veröffentlicht werden soll, richteten die Forscher ihre Aufmerksamkeit auf eine ausgewählte Gruppe von Flavonoiden, die für ihre antiproliferativen Eigenschaften bekannt sind. Unter den getesteten Flavonoiden zeigten Flavonole und Catechine durchwegs eine signifikante Verminderung des Prostatakrebs-Risikos auf.
Eine andere Studie, die in PNAS veröffentlicht wurde, ergab, dass Polyphenole aus grünem Tee, der besten Quelle für Catechine, bestehende Prostatakrebszellen zerstören und die Entwicklung neuer Zellen stoppen, wodurch die Entwicklung, das Fortschreiten und die Metastasierung von Prostatakrebs bei Mäusen gehemmt wird.
Mehrere Studien haben festgestellt, dass das Flavonoid Quercetin das Wachstum von Krebszellen hemmt. In einer in der Zeitschrift Experimental and Therapeutic Medicine publizierten Studie zeigten Forscher der chinesischen Jiamusi Universität, dass die Flavonoide Genistein, Quercetin und Luteolin die Entwicklung von Prostatakrebszellen in vitro stoppen. Laut einer in Oncology Reports veröffentlichten Studie, hemmt Quercetin die Entwicklung und das Fortschreiten von Prostatakrebs sowohl in vitro als auch in in vivo Modellen. Auch wenn weitere klinische Studien am Menschen erforderlich sind, um die Wirksamkeit von Flavonoid-Behandlungen zu bekräftigen, legen die Daten der wachsenden Beweisführung nahe, dass Flavonoide starke präventive und chemotherapeutische Eigenschaften besitzen.