Die menschliche Libido beinhaltet ein komplexes Zusammenspiel von Neurotransmittern, Hormonen und Signalmolekülen. Während Männer und Frauen viele der gleichen physiologischen Systeme teilen, können die einzigartigen reproduktiven Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu signifikanten Unterschieden im Hinblick auf die Libido und den Sexualtrieb führen. Der folgende Leitfaden untersucht verschiedene Ursachen, warum die Libido der Frau komplexer ist als jene des Mannes.
Menstruation, Libido und weibliche Fortpflanzung verstehen
Im Gegensatz zu Männern, sind Frauen nur wenige Tage im Monat fruchtbar. Aus diesem Grund kann der Sexualtrieb basierend auf dem aktuellen reproduktiven Status des Körpers variieren. Wenn Frauen einen Eisprung haben, ist ihre Libido für gewöhnlich stärker. Während der Menstruation hingegen nimmt sie deutlich ab. Bis zur nächsten Ovulation pendelt sich das sexuelle Verlangen auf mittlerem Niveau ein, wohingegen es bei Männern die ganze Zeit auf hohem Level bleibt. Im Gegensatz zu Frauen, ist das starke Geschlecht jederzeit in der Lage, sich zu vermehren. Männer jeden Alters produzieren gesunde, lebensfähige Spermien. Laut einigen Berichten können Männer sogar noch im Alter von 85 Kinder zeugen. Für die meisten Frauen ist es hingegen so gut wie unmöglich, über das 50. Lebensjahr hinaus schwanger zu werden.
Libido der Frau und Alter
Da Frauen nur zu bestimmten Zeiten des Monats fortpflanzungsfähig sind, tendiert der Körper dazu, die Libido zu maximieren, wenn die Reproduktionswahrscheinlichkeit am höchsten ist. Dies ist während des Eisprungs der Fall. Während der Ovulation wird eine weibliche Eizelle aus den Eierstöcken freigesetzt, die von männlichen Spermien befruchtet werden kann. Dies ist die einzige Zeit, in der eine Frau schwanger werden kann. Während die sexuelle Aktivität vor und nach dem Eisprung angenehm für die meisten Frauen ist, produziert der Körper zu anderen Zeiten nicht die gleichen Mengen an Hormonen, um Sex so angenehm wie möglich zu machen. Das follikelstimulierende Hormon (FSH) spielt eine entscheidende Rolle bei der weiblichen Libido. Ohne dieses Hormon bleibt die Libido der Frau schwach. Mit zunehmendem Niveau dieses Hormons füllen sich die Schamlippen mit Blut, was ihre Empfänglichkeit signalisiert. Sobald der Eisprung zu Ende ist, normalisiert sich der Blutfluss in diese Region wieder.
Andere Faktoren, die die weibliche Libido beeinflussen
Auch die menschliche Psychologie spielt eine wichtige Rolle im Hinblick auf die weiblichen Libido. Es ist wichtig, zu verstehen, dass der Geschlechtsakt für Männer und Frauen unterschiedlichen Aufwand bedeutet. Für einen Mann ist es möglich, Sex mit mehreren Frauen zu haben, ohne an einer wirkliches Interesse zu zeigen. Für Frauen geht es jedoch um viel mehr, wenn sie mit einem Mann schlafen, da es sich bei der weiblichen Fortpflanzung um einen neunmonatigen energieintensiven Prozess handelt. Für einen Mann dauert der Akt lediglich wenige Minuten und erfordert minimale Beteiligung. Aus diesem Grund ist das weibliche Gehirn so verdrahtet, dass sexuelles Verlangen eingeschränkt wird. Mit Ausnahme von sexuell übertragbaren Krankheiten, können Männer heutzutage Sex ohne Probleme haben. Eine Schwangerschaft hingegen stellt für Frauen ein einschneidendes Lebensereignis dar, weswegen sie bei Intimitäten den Fokus auf Männer legen, die gesund und stark sind und dazu in der Lage, mögliche Nachkommen zu versorgen. Das ist der Grund, warum die Libido der Frau ein komplexes Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren beinhaltet.
Gesundheit und Libido
Gesundheitliche Probleme können erhebliche Auswirkungen auf die Libido der Frau haben. Wenn eine Frau gesundheitliche Probleme wie Diabetes hat, kann das sexuelle Verlangen signifikant beeinträchtigt werden. Da ein gesundes Fortpflanzungssystem durch viele verschiedene hormonelle Signalisierungssysteme im Körper angetrieben wird, kann das Versagen oder die Fehlausrichtung eines einzelnen Systems schwerwiegende Probleme verursachen. Neben Diabetes können auch Adipositas und Herzerkrankungen die weibliche Libido beeinflussen. Gewichtszunahme und der Verzehr von zu viel Zucker kann zu erheblichen Veränderungen in der Fähigkeit des Körpers führen, kritische reproduktive Hormone genau zu regulieren. Da Hormone wie FSH über eine größere Körpermasse verteilt sind, sind sie möglicherweise nicht in jener Höhe verfügbar, die notwendig wäre, um ausgeprägtes sexuelles Verlangen zu fördern.
Der Konsum von Nikotin, Alkohol und Drogen kann ebenfalls massiven Einfluss auf die weibliche Libido haben. In vielen Fällen kann Rauchen die Menge an Sauerstoff reduzieren, die in Ihrem Körper zirkuliert. Mit der Zeit kann es schwierig werden, einen gesunden Menstruationszyklus aufrechtzuerhalten. Alkohol beeinflusst eine Reihe physiologischer Systeme im Körper. Besonders dieses Suchtmittel kann signifikante Auswirkungen auf die Regulation von Östrogen haben. Wenn der Mensch Alkohol konsumiert, ist die Fähigkeit des Körpers, Östrogen zu produzieren, stark reduziert.
Lösungen für eine schwache Libido
In einigen Fällen kann ein schwach ausgeprägtes Verlangen Anzeichen für ein ernstes Gesundheitsproblem sein, die einen Arztbesuch erfordern. Andere potentielle Maßnahmen beinhalten eine Ernährungsumstellung, sportliche Betätigung, natürliche Nahrungsergänzungen wie Maca und zusätzliche Therapien. Der emotionale Zustand kann ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die weibliche Libido haben. Depressionen und Ängste z.B. können es für manche Frauen schwierig machen, eine gesunde Erregung aufzubauen. Das Wichtigste ist, zu relaxen. Jede aufgestaute Frustration oder Sorgen stehen einer gesunden Libido im Weg.