Wir sind im Alltag ständig von schädlichen Umweltgiften umgeben. Sie sind in der Luft, die wir atmen, in dem Wasser, das wir trinken, in dem Essen, das wir verzehren, und sogar in der Kleidung, die wir tragen. Bisher wurde nachgeforscht, dass mindestens 350 Umweltgifte den menschlichen Körper belasten. Über 200 dieser Toxine wurden mit Brustkrebs in Verbindung gebracht.
Welche Umweltgifte gibt es?
Zu den häufigsten Toxinen, denen Menschen täglich ausgesetzt sind, gehören:
- Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Cadmium und Silber, die zu hormonellen Störungen, Depressionen, schwacher Libido, Energiemangel und chronischen Schmerzen beitragen.
- BPA, eine Chemikalie, die verwendet wird, um Plastik durchsichtig und hart zu machen, kann zu Chromosomenanomalien führen, was Geburtsfehler und Unfruchtbarkeit zur Folge hat.
- Phthalate, die verwendet werden, um Kunststoffe flexibler zu machen, können sich negativ auf viele Körpersysteme auswirken, z.B. auf Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane.
Wie wirken sich Umweltgifte auf Frauen aus?
Da Frauen weltweit ein anderes Leben führen als Männer, und gegebenenfalls sogar biologisch anfälliger für die Aufnahme von Toxinen sind, sind die Probleme im Zusammenhang mit der Exposition von Frauen gegenüber Toxinen unvergleichlich. In diesem Bereich sind weitere Forschungsarbeiten nötig, da die gesundheitlichen Auswirkungen der Toxinaussetzung bei Frauen im Vergleich zu den gesundheitlichen Effekten bei Männern wie Hodenkrebs, Genitalmissbildungen und verringerter Spermienzahl weniger untersucht, dokumentiert und anerkannt sind.
Die Unterschiede im Lebensstil tragen zu den einzigartigen Arten der Exposition gegenüber Umweltgiften bei Frauen bei. Kommerzielle Körperpflegeprodukte wie Seife, Shampoo, Haarconditioner, Lotion, Deodorant und Make-up sind dafür berüchtigt, Chemikalien wie BPA, Parabene und Phthalate zu enthalten. Diese Produkte verfügen auch über weniger bekannte Toxine wie Tenside und antibakterielle Mittel, welche die Hormone stören können, und Schwermetalle sowie krebserzeugende Farbstoffe beinhalten. Da Frauen mehr Körperpflegeprodukte verwenden als Männer (durchschnittlich neun verschiedene Produkte pro Tag), sind sie mit größerer Wahrscheinlichkeit diesen Umweltgiften ausgesetzt.
Putzmittel und Waschmittel stellen ebenfalls eine große Quelle für schädliche chemische Verbindungen dar. Frauen verrichten eher Hausarbeiten, und sind mit höherer Wahrscheinlichkeit in Reinigungsberufen tätig. Studien haben gezeigt, dass die Krebsrate bei Menschen, die für ihren Lebensunterhalt putzen, höher ist, und insbesondere invasiver Gebärmutterhalskrebs fünfmal häufiger vorkommt, als bei Menschen, die lediglich im Haushalt Reinigungen vornehmen.
Einzigartige hormonelle Gleichgewichte und andere biologische Unterschiede tragen zu Toxinproblemen bei Frauen bei. Untersuchungen an Tieren haben gezeigt, dass Männchen in der Lage sind, ihren eigenen Körper fünfmal effizienter zu entgiften als Weibchen, und diese Ungleichheit könnte möglicherweise auch auf den Menschen zutreffen.
Studien haben uns gezeigt, wie schlimm das Problem ist
Forscher haben Blut aus der Nabelschnur analysiert, und mehr als 280 Umweltchemikalien darin gefunden. Von 180 dieser Chemikalien ist bekannt, dass sie krebserregend sind, 217 davon sind neurotoxisch und 208 von ihnen können Geburtsfehler und eine anormale Entwicklung verursachen. Toxine aus der Umwelt sind besonders ein Gesundheitsrisiko für werdende Mütter. Die Internationale Föderation für Gynäkologie und Geburtshilfe hat festgestellt, dass „die Exposition gegenüber toxischen Umweltchemikalien während der Schwangerschaft allgegenwärtig ist, und eine Gefahr für die gesunde menschliche Fortpflanzung darstellt“. Zahlreiche Studien haben auch Umweltchemikalien mit Brustkrebs in Verbindung gebracht.
Wie bereits erwähnt, verwenden Frauen viel mehr Körperpflegeprodukte als Männer, und sind daher einem höheren Risiko ausgesetzt, kosmetischen Toxinen ausgesetzt zu sein. Nach Angaben des US-amerikanischen Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten, haben erwachsene Frauen einen höheren Phthalatspiegel im Urin als Männer. Diese Phthalate wurden direkt mit Geburtsfehlern assoziiert. Der Phthalatspiegel ist bei Mädchen und Frauen so hoch, dass bereits drei Tage mit phthalatfreien Kosmetika ausreichen, um den Gehalt dieses Toxins signifikant zu senken. Die Forscher analysierten Urinproben von 100 Teenagern, bevor und nachdem sie drei Tage lang keine Körperpflegemittel mit Phthalaten aufgenommen hatten. Bereits nach drei Tagen sanken die Diethylphthalatwerte der Mädchen um 27 Prozent, die Methyl- und Propylparabenwerte um bis zu 45 Prozent.
Es sind viel mehr Forschungen erforderlich, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltgiften vollständig zu verstehen, und die Exposition in der Bevölkerung zu verringern. Wenn Sie sich weniger Verbindungen wie Parabenen, BPA und Phthalaten aussetzen, können Sie Ihr Risiko für zahlreiche gesundheitliche Probleme reduzieren, von einer schwachen Libido und Depressionen, bis hin zu Unfruchtbarkeit. Wenn Sie sich Gedanken über die Exposition gegenüber Toxinen machen, ist es ratsam, BPA-freie Kunststoffe sowie paraben- und phthalatfreie Kosmetika zu verwenden, und sich für natürliche Reinigungsmittel zu entscheiden.