Die Menopause setzt im Grunde dann ein, wenn eine Frau bereits ein Jahr lang keine Periode mehr hatte. Viele Frauen erleben bereits in den Jahren vor der Menopause Stimmungsschwankungen und andere Beschwerden, diese Zeit nennt sich Perimenopause. Wie lange genau die Symptome der Menopause anhalten, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Manche Frauen haben 10 Jahre nach Einsetzen der Wechseljahre noch immer mit hormonell bedingten Stimmungsschwankungen zu kämpfen.
Wodurch werden Stimmungsschwankungen während der Menopause verursacht?
Der Östrogenspiegel ist wichtig für die emotionale Gesundheit der Frau. Wenn der Östrogenspiegel schwankt, wird dadurch die Anzahl an bestimmten Neurotransmittern im Gehirn beeinflusst, wie Serotonin und Noradrenalin. Aus diesem Grund können Symptome wie Melancholie, Traurigkeit, Reizbarkeit, Angst und Überreaktion auf Stressoren (z.B. Weinen, wenn ein Hut herunterfällt) auftreten. Da der Östrogenspiegel im Laufe der Menopause dramatisch sinkt, ist es ganz normal, Stimmungsschwankungen zu durchleben. Tatsächlich haben laut der North American Menopause Society rund 23 Prozent aller Frauen menopausebedingte Stimmungsschwankungen.
Die Wechseljahre stellen eine Zeit der fundamentalen Veränderungen im Leben einer Frau dar. Mit zunehmendem Alter und aufgrund zahlreicher Veränderungen entsteht ein neues Selbstbild, und so manche Frau überdenkt den Sinn des Lebens. Für einige Frauen ist dieser Übergang in diese spätere Phase des Lebens sogar erfüllend und relativ angenehm. Die meisten schaffen es durch die Menopause, ohne eine ernsthafte affektive Störung zu entwickeln, wie zum Beispiel Depressionen oder eine Angststörung.
Trotzdem erleben viele Frauen zumindest hin und wieder ein paar Stimmungsschwankungen. Dies ist ein ganz natürlicher Bestandteil der Menopause. Andere häufige Symptome umfassen Hitzewallungen, Nachtschweiß, Scheidentrockenheit, eine schwache Libido und Schlaflosigkeit. Manche Frauen leiden auch unter Kopfschmerzen oder nehmen ungewollt zu.
Wenn Sie noch nicht in der Menopause sind, gibt es ein paar Maßnahmen, um festzustellen, ob Sie ein höheres Risiko aufweisen, Stimmungsschwankungen während den Wechseljahren zu entwickeln, als der Durchschnitt. Wenn Sie in der Vergangenheit unter schwerer PMS litten, kann dies ein Hinweis sein. Ein anderer sind nicht hormonell bedingte depressive Episoden oder andere psychische Probleme. Ein stressiger Alltag während der Menopause erhöht ebenfalls die Chancen auf eine Veränderung der Gemütsverfassung.
Wie diese Gefühlsschwankungen Ihr Leben beeinflussen
Depressionen, die mit den Wechseljahren einhergehen, können sowohl durch sexuelle Probleme verursacht werden, diese jedoch auch auslösen. Wenn die Hormonschwankungen in der Menopause körperliche Symptome herbeiführen, wie eine trockene Scheide, vaginale Atrophie und sexuelle Lustlosigkeit, kann es sehr belastend sein, plötzlich keinen Spaß mehr am Verkehr zu haben. Selbst, wenn Sie von diesen körperlichen Symptomen nicht betroffen sind, kann die Libido leiden, wenn Sie Depressionen, Angststörungen oder Stimmungsschwankungen erleben.
Andere Symptome der Menopause können Ihre Stimmungsschwankungen weiter verschlimmern. Wenn Sie Schlafstörungen, Hitzewallungen, Kopfschmerzen oder Probleme mit dem Selbstbewusstsein haben, oder mit Unfruchtbarkeit kämpfen, sind Sie viel gestresster, und erfahren deswegen mehr Stimmungsschwankungen.
Dieses Wechselbad der Gefühle während der Menopause wirkt sich nicht nur auf die sexuelle Befriedigung aus, es kann die gesamte Lebensqualität beeinträchtigen. Sie stellen vielleicht fest, dass Ihre Stimmungsschwankungen Ihre Produktivität bei der Arbeit senken, Ihre Beziehung beeinflussen, oder Sie im Alltag unglücklich machen.
Manchmal sind diese Gefühlsschwankungen aber auch harmlos. Wenn sie jedoch Ihre allgemeine Zufriedenheit stören, und Sie nicht mehr richtig funktionieren, ist es eine gute Idee, sich Hilfe von außen zu holen. Ein Therapeut kann Ihnen dabei helfen, mit Stress und den emotionalen Veränderungen der Menopause umzugehen. In der Zwischenzeit können Sie selbst ein paar Dinge tun, erstellen, um mit den Stimmungsschwankungen besser fertig zu werden.
Stimmungsschwankungen behandeln
Manche Frauen profitieren von Medikamenten, um die Symptome der Menopause zu behandeln. Dazu zählen Maßnahmen wie eine Hormonersatztherapie, sowie Antidepressiva und andere Psychopharmaka. Die meisten Frauen erleben jedoch eine deutliche Besserung ohne solcher Präparate, die mitunter unerwünschte oder ernste Nebenwirkungen haben können.
Eine Hormonersatztherapie ist aber nicht für alle geeignet. Eine solche Behandlung erhöht das Risiko für Blutgerinnsel, Brustkrebs, Herzerkrankungen und Schlaganfälle. Wenn in Bezug auf diese Krankheiten eine genetische Vorbelastung besteht, sollte von der Therapie Abstand genommen werden.
Forschungen zeigen, dass reichlich Sport, ein gesunder Schlafrhythmus, eine gesunde Ernährung, und enger Kontakt mit lieben Menschen hilfreich bei der Verbesserung von Stimmungsschwankungen in der Menopause sind. Bestimmte natürliche Ergänzungsmittel können die Symptome ebenfalls lindern.
Ginkgo biloba ist eine der ältesten Baumarten der Welt, und wird in der traditionellen chinesischen Medizin bei einer Bandbreite von Beschwerden eingesetzt. Das Blatt des Baumes optimiert die Hirnfunktion, wenn es verzehrt wird. Wenn das Gehirn effektiver arbeitet, ist auch die Stimmung besser. Außerdem enthält die Pflanze Stoffe, die im Körper wie Östrogen fungieren, und damit einen Teil des Östrogens ersetzen, das Sie während der Menopause verlieren. Dies wirkt sich positiv auf Ihren Gemütszustand aus.
Maca ist eine Pflanze, die mit Rüben und Rettich verwandt ist, und nur in den peruanischen Anden im Hochgebirge angebaut wird. Dieses Kraut enthält weder Stoffe, die Östrogen ähnlich sind, noch regt es den Körper dazu an, Östrogen zu produzieren. Die Wissenschaft weiß momentan noch nicht vollständig, wie genau Maca die Symptome der Menopause lindert, allerdings können Frauen in der Menopause, die Maca ausprobiert haben, die Wirkung der Pflanze bestätigen.
Diese Pflanzen können nicht nur Stimmungsschwankungen lindern, sondern auch körperliche und sexuelle Symptome verbessern, was zu einer Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens führt. Andere Ergänzungsmittel, die in Betracht gezogen werden können, sind Lavendel, Omega-3-Fettsäuren, chinesische Engelwurz und Trauben-Silberkerze. Nichtsdestotrotz lassen sich mit Ginkgo biloba und Maca die größten Wirkungen erzielen, da diese Pflanzen bereits eingehender erforscht wurden.