Rheumatoide Arthritis ist weit verbreitet. Es gibt zwar Behandlungen, die den mit dieser Krankheit verbundenen Gelenkverschleiß verlangsamen können, aber die moderne Medizin tut sich schwer, sie angemessen zu therapieren. Dies gilt vor allem in der präklinischen, sprich frühen Phase, in der viele bleibende Schäden auftreten können. Eine neue Studie, die die Zusammenhänge zwischen 5-HTP und rheumatoider Arthritis erforscht, weist jedoch darauf hin, dass diese Ergänzung die durch entzündliche immune Zellen verursachten Schäden vorbeugen kann, bevor rheumatoide Arthritis sich völlig entwickelt.
Was ist rheumatoide Arthritis?
Rheumatoide Arthritis ist eine Erkrankung, die Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken verursacht. Im Gegensatz zur Arthrose, die alters- und verschleißbedingt ist, wird die rheumatoide Arthritis durch einen Autoimmunangriff verursacht. Der Körper nimmt gesundes Gelenkgewebe als Gefahr wahr und greift es mit Immunzellen an. Dies kann nicht nur zu Schmerzen, sondern auch zu bleibenden Schäden an den Gelenken und zum dauerhaften Verlust der Beweglichkeit führen.
Eines der Schlüsselprobleme bei rheumatoider Arthritis ist, dass sie schwer zu diagnostizieren ist. Menschen haben oft zunächst vage Symptome, die nicht weiter behandelt werden, bis sie sich verschlimmern. Zu dem Zeitpunkt, an dem die meisten Patienten eine Diagnose und Behandlung erhalten, haben ihre Gelenke bereits irreparable Schäden erlitten. Mediziner nennen diese unbestimmte Phase die „präklinische Phase“. Die Behandlung der präklinischen Phase der RA kann einen immensen Unterschied für die Lebensqualität und das künftige Therapieergebnis einer Person ausmachen.
5-HTP und rheumatoide Arthritis
In einer aktuellen Studie induzierten Wissenschaftler in Mäusezellen eine mit rheumatoider Arthritis vergleichbare Autoimmunreaktion. Diese Zellen wurden dann mit 5-HTP behandelt, einem Metaboliten von Tryptophan, eine essentielle Aminosäure, die wir mit der Nahrung aufnehmen sollten. Wenn diese Zellen 5-HTP erhielten, zeigten sie eine verminderte Produktion der entzündlichen Immunzellen, die mit den Schäden bei rheumatoider Arthritis in Verbindung gebracht werden. Diese Zellen produzierten auch mehr Serotonin und andere Hormone, die eine Schlüsselrolle bei der Schmerzlinderung spielen.
Diese neue Verbindung zwischen 5-HTP und rheumatoider Arthritis ist besonders wichtig für Menschen in der präklinischen Phase, wenn T-Zellen und Zytokine aktiv das Kollagen und andere Gelenkgewebe angreifen. Die Einnahme von 5-HTP während der präklinischen Phase der rheumatoiden Arthritis kann in den Monaten vor einer sicheren Diagnose und dem Beginn der entsprechenden Behandlung zum Schutz vor Gelenkschäden beitragen.
5-HTP: Eine vielversprechende Supplementierung
Es ist nicht das erste Mal, dass positive Wirkungen von 5-HTP in Verbindung mit bestimmten Erkrankungen, die mit leichten Schmerzen und Beschwerden einhergehen, nachgewiesen werden. In früheren klinischen Studien hat es sich bei der Behandlung von Fibromyalgie als hilfreich erwiesen und die Symptome durchwegs verbessert. Da 5-HTP eine Vorläufersubstanz von Serotonin ist, glaubten die Forscher, dass seine serotonergen Auswirkungen hauptsächlich für die Verbesserung verantwortlich waren. Allerdings legen die neuen Beweise für seine Auswirkungen auf das Immunsystem einen zweiten Mechanismus für 5-HTP bei der Behandlung bestimmter Gesundheitszustände nahe.